Diese Ausgabe der "Theorie und Praxis der Jugendhilfe" legt Einschätzungen der Fachwelt zur SGB-VIII-Reform mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz vor. Gleichwohl ist es wesentlich, nicht nur den Blick auf diese Reform, sondern auch auf die Rahmenbedingungen der Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe zu richten.
Hierzu gehört die Fachkräfteentwicklung ebenso wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die zumindest die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe erschweren.
Die vorliegende Veröffentlichung hat drei Schwerpunkte:
1. einen allgemeinen Blick auf die Gesetzesreform und erste Einschätzungen,
2. unterschiedliche Perspektiven auf die Reform des SGB VIII,
3. die Fokussierung einzelner Schwerpunkte.
Der allgemeine Überblick geht zum einen auf die Praxis ein, sodass erste Fragen an das SGB VIII aus der Sicht des EREV gestellt werden.
Mit dem neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz ist nicht nur eine Weiterentwicklung von Beteiligungsmöglichkeiten und pädagogischen Angebotsformen verbunden, sondern auch der neue inklusive programmatische Anker für die Leistungserbringung in der Kinder- und Jugendhilfe geworfen worden.
Diese "Theorie und Praxis der Jugendhilfe" erstellt so einen Überblick über die aktuelle fachliche Diskussion, die gesetzlichen Entwicklungen und möglichen Auswirkungen auf die Praxis.
Das gemeinsame Bundesmodellprojekt "Inklusion jetzt!" legt den Grundstein mit dafür, dass im Kontext der jahrzehntelangen Diskussion um die Inklusion nun die Praxis vorangeht. Damit die Kinder- und Jugendhilfe dem Schutz und den Beteiligungsrechten aller jungen Menschen gerecht werden kann, wurden die Weichen für eine »inklusive Lösung« gestellt. Die Zusammenführung der Leistungen für junge Menschen mit und ohne Behinderungen unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe wird auf Grundlage des im Juni 2021 verabschiedeten Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes in drei Stufen erfolgen.
Die vorliegende Veröffentlichung zum Thema Inklusion in den Erziehungshilfen I – Ansätze und Perspektiven in der Hilfeplanung stellt das Thema in drei Teilen vor: Mit den Schwerpunkten »Theoretische Ansätze und rechtliche Rahmenbedingungen«, »Fachliche Perspektiven« und »Pädagogische Konzepte« wird eine Verschränkung der Sichtweisen vorgenommen sowie eine Vernetzung der beteiligten öffentlichen und freien Träger mit der Wissenschaft und mit jungen Menschen und ihren Familien.
Die jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe sind in besonderen Lebenssituationen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie verletzbar und bildungsbenachteiligt oftmals die Kinder und Jugendlichen sind. Nicht nur junge Menschen, die in öffentlicher Verantwortung aufwachsen, benötigen daher im Rahmen ihrer Begleitung Fachkräfte, die sich fortlaufend mit der Weiterentwicklung von Standards ihrer Arbeit auseinandersetzen.
Diese Theorie und Praxis der Jugendhilfe greift daher das gesamte Feld mit exemplarischen Gesichtspunkten von Qualitätsstandards in der Kinder- und Jugendhilfe auf. Wesentlich ist es, den Gesamtzusammenhang der Diskussion zu erkennen. Es wird auch der Blick auf die Frage nach den Standards gerichtet. Hier kommt zum Ausdruck, dass es entscheidend darauf ankommt, dass die Individualität der jungen Menschen durch eine Setzung von Standards nicht nivelliert wird. Sozialtechnologische Verfahren können zur Deprofessionalisierung beitragen, da eben keine Passung mehr zwischen den Bedarfen der Adressatinnen und Adressaten und dem Handeln der Fachkräfte hergestellt wird, sondern standardisierte Prozesse die Individualität der Lebenswirklichkeit ausblenden. In der Konsequenz wird daher eine andauernde Reflexion und Überprüfung notwendig sein, um die Vorteile der Orientierung an Standards gegenüber den Gefahren einer Ausblendung von individuellen Entwicklungsprozessen abzuwägen.
Durch die exemplarische Darstellung an Standards aus dem Feld der Kinder- und Jugendhilfe wird deutlich, wie differenziert die fachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ausfällt.
4. überarbeitete Neuauflage für zahlreiche Berufsgruppen mit Aktualisierungen unter anderem zu den Themen:
Dieses Fachbuch vermittelt die juristischen Regeln zur Handhabung der Aufsichtspflicht mit Blick auf die pädagogischen Fachkräfte. Wie aus dem Cover hervorgeht, richtet sich diese Theorie und Praxis der Jugendhilfe an ein breites Spektrum von Erwachsenen im Kontext der Fragen zur Haftung und Garantenstellung. Das Fachbuch gliedert sich in die Bereiche der zivilrechtlichen Grundlagen, digitalen Aspekte, strafrechtlichen Gesichtspunkte, Checklisten zur Führung der Aufsichtspflicht, Rechtsprechung und des Jugendschutzes. Die Bereiche der digitalen Medien und des Jugendschutzes sind nicht nur durch die Corona-Pandemie zunehmend in den Blickpunkt des verantwortlichen, pädagogischen Handelns geraten, denn für diesen Kontext gilt es – wie für alle anderen Bereiche auch – passende Regeln aufzustellen, diese den jungen Menschen zu vermitteln, mit ihnen die Umsetzung zu reflektieren und die Tätigkeit zu dokumentieren.